Fools Filament
Leda Bourgogne
Leda Bourgogne bewegt sich in ihren Arbeiten an der Grenze zwischen Malerei und Plastik, experimentiert mit Materialien und untersucht das Verhältnis von Leinwand und Körper. Die Auseinandersetzung mit Abhängigkeiten und der Konstruiertheit von Identitäten sind zentral für Bourgognes Praxis.
Die Jahresgaben beschäftigen sich mit der Weberin als widerständige und subversive Figur, aber auch als Produzentin und Schaffende. Für die Collagen wurden historische Fotografien von Trickster-Figuren mit mythologischen, literaturtheoretischen Texten überlagert. Fools Filament fügt sich aus einer Kopie aus Ovids Philomela, einer Doppelseite aus einem Buch über die Commedia dell‘ Arte auf Transparentpapier und der ausgeschnittenen Zeichnung eines mäandernden Seesterns, in Fragmente von Bourgognes Text mündend, zusammen. Leda Bourgogne beschäftigt sich in dieser Arbeit mit sozialen Zuschreibungen von Gender. Ausgehend von der Lektüre Shoshana Felmans Reading and Sexual Difference fragt sie, wie das weibliche literarische Subjekt unabhängig von der Dichotomie männlich/weiblich und den damit einhergehenden Zuschreibungen von Irrsinn und Vernunft gedacht werden kann.